17.12.2017
Mit Pauken und Trompeten
Mouret-Ensemble musiziert mit Kantorei und Männerprojektchor
VON HORST VOIGTMAN
BENNIGSEN. Etwa 150 Konzertgäste haben in der Bennigser Kirche Platz genommen, als die „Fanfare for St. Edmundsbury“ von Benjamin Britten beim Mouret-Ensemble erklingt. Dietrich Ackemann, Rainer Grams und Martin Stegemeier verstehen es schon beim ersten Stück, mit dem Klang ihrer Trompeten das Publikum für sich einzunehmen.
Unterstützt werden die drei Blechbläser von Andreas Greiter, der an den Kesselpauken sitzt. Gelegentlich spielen sie auch zusammen mit dem hannoverschen Kreuzkirchenorganisten Axel LaDeur, der bei der Auswahl seiner Stücke immer wieder für einige Überraschungen sorgt. Neben den barocken Orgelwerken hat La-Deur offen-sichtlich auch eine Leidenschaft für Werke von Zeitgenossen. So spielt er mit Unterstützung der Blechbläser die Pavane über das aus dem 16. Jahrhundert stammende provenzalische Weihnachtslied „Pastres dei montanhas“ (Hirten aus den Bergen) des Komponisten Hans-André Stamm und die facettenreiche Toccata mit Motiven des Weihnachtsliedes „Il est né, le divin enfant“ (Es wurde geboren das göttliche Kind) des acht Jahre älteren Denis Bédard.
Weitere Teile des Konzertes bestreitet die Kantorei, die teilweise durch den Männerprojektchor ergänzt wird. An passenden Stellen, zum Beispiel bei Georg Friedrich Händels „Tochter Zion“, stimmten auch die Orgel und die Blechbläser mit ein. Bei diesem festlichen Weihnachtslied sind sogar die Besucher aufgefordert, mit zu singen. Den furiosen Abschluss bildet die aus drei Sätzen bestehende „Sinfonies de fanfares“ von Jean Joseph Mouret, nachdem sich das Bläserensemble benannt hat.
Dem Applaus der Besucher ist anzumerken, dass sie mit dem Konzert mehr als zufrieden sind. Die festlichen Klänge der Orgel, der Blechbläser im Zusammenspiel mit dem Paukisten und die sauber vorgetragenen Chor-sätze der Kantorei und des Männerprojektchors unter der Leitung von Sabine Nauber stimmen hervorragend auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein.
[Text + Fotos: Horst Voigtmann - Neue DeisterZeitung 20.12.2017 Seite 9; s.a. HAZ/Springe 20.12.2017 Seite 2]
10.12.2017
Traditionelles Weihnachtsmarktsingen
Während draußen Schneetreiben den Weihnachtsmarkt in Weiß hüllte, verzauberten in der St. Martinskirche der Kinderchor der Grundschule Bennigsen und der Kirchengemeinde Bennigsen mit der Flötengruppe sowie die Instrumentalisten Magdalene Döling, Sylvia Glüer, Karin Holler, Sabine Nauber und die Kantorei St. Martin die Besucher der voll besetzten Kirche.
17.09.2017
Lüderser Serenade
Musik für Holzbläser-Quintett mit dem Ensemble Stivalino
und Elisabth Poggel (Flöte), Birgitta Kragh (Oboe), Lorenz Luyken (Klarinette), Marc Zelgert (Horn) und Thomas Dreiseidler (Fagott)
Erste fotografische Eindrücke von Sylvia Glüer und Gabriele Rose:
17.08.2017
„Luther tanzt“ zur Freude der Zuhörer
Der Kultursommer der Region
macht mit dem Quintett The Playfords Station in der Martinskirche
VON ANNE BRINKMANN-THIES
BENNIGSEN. Konzertanter Genuss auf den Spuren eines musikliebenden Martin Luthers in der Bennigser St.-Martin-Kirche: Das Ensemble The Playfords hat am Donnerstagabend rund 150 Besucher begeistert.
Auf historischen Instrumenten und neu arrangiert hauchten die Musiker den weltlichen Wurzeln geistlicher Lieder frisches Leben ein. Unter dem Motto „Luther tanzt“ gestaltete das fünfköpfige Ensemble das Konzert in der Reihe „Kultursommer der Region Hannover“.
Die Musik soll Martin Luther als wertvollste Kunst nach der Theologie gegolten haben. Mit eingängiger Musik wollte er seine Botschaft unter das Volk bringen. Den fröhlichen, tänzerischen Charakter der einst populären Musik stellten The Playfords mitreißend dar.
Dazu rezitierte der Sänger Björn Werner Auszüge aus Luthers Tischreden und gab damit Einblicke in die Zeit der Reformation.
„Gott will, dass wir fröhlich sind“, zitiert er den Reformator. Und berichtet dann weiter: „Martin Luther war ein gelehrter und zugleich tief emotionaler Mensch, deshalb war es ihm wichtig, mit allen Sinnen und vor allem mit Musik die reine Lehre unters Volk zu bringen.“ „Mit Fried und Freud“: Dieses Lied etwa, das Luther 1534 geschrieben hat, brachten die Blockflötistin Annegret Fischer, Erik Warkenthin (Laute, Barockgitarre und Chitarrone) sowie Bejamin Dreßler (Viola da gamba) frisch inszeniert zu Gehör. Das Quintett komplettiert hat die Perkussionistin Nora Thiele. Sie begeisterte mit einem teils zart untermalenden, teils vorwärtstreibenden Spiel auf diversen Instrumenten vom Tamburin bis zur Fußschelle. Auch eine Triangel kam zum Einsatz– ¨eigens für sie geschmiedet.
Martin Luthers Volksnähe wurde auch zum Vorbild für viele Liederdichter wie etwa Paul Gerhard, dessen „Ist Gott für mich, so trete“ sich im Evangelischen Gesangbuch (EG), Lied 351 findet und jetzt von The Playfords in seinem frischen ursprünglichen und damit volkstümlichen Gewand dargeboten wurde. Dass auch die Sinnes- und Lebensfreuden den Menschen der Renaissance und des frühen Barock nicht fern waren, davon zeugen Lieder wie „Ma belle si ton ame“ , im 16. Jahrhundert in Italien entstanden und sich im EG 365 als „Von Gott will ich nicht lassen“ findet. Das Quintett führte die Melodie weiter in die instrumentale Improvisation „Nun will der Lenz uns grüßen“. Mit dem Titellied der Reformation „Nun freut euch alle Christen g´mein“ mit dem Text Martin Luthers und der Musik seines Freundes Johann Walter beendeten The Playfords das Konzert.
Das Publikum zeigte sich von der Darbietung der Lieder der Reformation und ihren weltlichen Wurzeln begeistert. Und nahm gerne das kulinarische Angebot des Vereins KiMus wahr, in der Pause Wein und Brot zu genießen.
[Text und Foto: Anne Brinkmann-Thies, 19.08.2017 NDZ Seite 12 + HAZ/Springe Seite 2]
10.06.2017
Mit Violine durch das Lutherjahr
von Heinz Bähre
Besondere Abendmusik in St. Martin
500 Jahre nach der Reformation ist auch in Bennigsen Anlass für eine besondere Abendmusik. Mit Luther Chorälen wollten die Kantorei und der Männerprojektchor durch das Kirchenjahr musizieren. Mit dem Choral „Christ lag in Todesbanden“ startete der Musikabend. Martin Luther hatte 1524 eine mittelalterliche Liedweise mit neuem Text und Melodie bearbeitet. Kantorei und Männerprojektchor, von Sabine Nauber geleitet, hatten sich vielstimmig im Altarraumaufgestellt. Über den Abend instrumental begleitet wurden sie von Marlene Goede-Uter und Susanne Dietz (Violinen), Birte Kuck (Viola/Violine), Monika Herrmann (Violoncello) und Axel LaDeur (Orgel).
Unterbrochen wurden Chor und Kantorei von einer Sonate für zwei Violinen oder einem Konzert für vier Violinen sowie einer Choralbearbeitung für Orgel. Der musikalische Teil schloss mit einer von Dieterich Buxtehude im 17. Jahrhundert bearbeiteten Kantate für Singstimmen und Violinen. Unter den Bäumen vor der Kirche wartete später noch ein gutes Glas Wein und Brot mit Salzkruste auf die zufriedenen Zuhörer.
[Text: Heinz Bähre Neue Deister-Zeitung 14.06.2017 Seite 9]
15.05.2017
[Fotos: Thomas Langreder]
Feuer des Balkans
Masala Weltbeat Festival:
Oana Catalina Chitu singt vor 250 Zuschauern in der St.-Martin-Kirche
von Patricia Szabo
BENNIGSEN.
Eleganz und Leidenschaft – zwei Eigenschaften, mit denen man die Bühnenpräsenz von Oana Catalina Chitu beschreiben kann. Die rumänische Sängerin trat im Rahmen des Masala Weltbeat Festivals in der Bennigser St.-Martin-Kirche auf. In ihren Liedern interpretierte sie die alten Lieder der Roma und den rumänischen Tango der 1930er-Jahre, der in den Zeiten des Kommu-nismus und der Herrschaft des Diktators Nicolae Ceausescu verboten war.
Chitu füllte die Kirche nicht nur mit ihrer warmen und vollen Stimme, sondern auch mit Anekdoten aus dem rumänischen Alltag und Geschichten von Liebe, Schmerz, Vergänglichkeit, Sehnsucht – und Frauen. Diese, so Chitu, beklagen sich viel. Die rumänischen Frauen ereilte früher ein trauriges Schicksal: Oft zwangsverheiratet, träumten sie von Freiheit und sehnten sich nach der wahrhaften Liebe. Dazu sangen sie Klagelieder. Auch diese gehören zum abwechslungsreichen Repertoire der Künstlerin.
Chitu sang auch über Wein. „Der schmeckt am besten, wenn er mit guten Freunden genossen wird“, so die Sängerin. Trinke man den Wein stattdessen mit schlechten und missmutigen Menschen, schmecke er sauer. „Trinken Sie den Wein mit guten Freunden!“, wandte sich Chitu ins Publikum „oder, wenn die Freunde abwesend sind, lieber alleine“.
Begleitet wurde Oana Caralina Chitu von dem moldawischen Cimbalom-Virtuosen Valeriu Cacaval und dem serbischen Akkordeonspieler Dejan Jovanovic.
Zuvor fand am Nachmittag ein Gesangsworkshop mit der Sängerin statt. Darin erarbeiteten die Teilnehmer das Lied „Djelem Djelem“, die inoffizielle Hymne der Roma, die sie am Ende des Konzerts gemeinsam mit den Musikern vortrugen.
Oana Caralina Chitu stammt aus Humulei in Nordrumänien und kam in den 1990er- Jahren
nach Berlin, wo sie Jazz- und klassischen Gesang studierte.
Das Konzert wurde von den rund 250 Zuschauern begeistert aufgenommen. Das jährlich statt-findende Masala Weltbeat Festival gehört zu den größten Festivals für Weltmusik in Europa und wird an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in der Region durchgeführt.
[Neue Deister Zeitung 17.05.2017 Seite 11; s.a. HAZ Springe 17.05.2017 Seite 2]
[Fotos: Sylvia Glüer]
12.04.2017
Passionsvesper
Pastor Overlach und die Kantorei St. Martin unter der Leitung von Kirchenmusikerin Sabine Nauber gestalteten diese Passionsvesper mit dem Stundengebet nach dem Evangelischen Gesangbuch.
08.03.2017
Luthers Kindheit und Jugend
Bereits 2012 hatte Gabriele Rose bei der „Lüderser Serenade“ in Springe-Lüdersen über das Familienleben des Reformators Martin Luther referiert. „Zuhause bei Käthe und Martin Luther“ hieß die von Renaissance-Musik begleitete Veranstaltung, die von einem zahlreichen Publikum begeistert aufgenommen worden war.
Anlässlich des Lutherjahres 2017 hatte sie auf Bitten der Immanuel-Gemeinde Laatzen einen Vortrag zum Thema “Martin Luther – Eine Kindheit und Jugend am Ausgang des Mittelalters“ erarbeitet und in Form eines Powerpoint-Präsentation-unterstützten Vortrages bereits 2016 dort gehalten. Überarbeitet und mit zusätzlichen Bildinformationen ergänzt, präsentierte sie ihn nun am vor 50 Interessierten im Gemeindesaal ihrer Kirchengemeinde St. Martin Bennigsen. Es gelang ihr, ein anschauliches Bild der Lebensumstände der Menschen jener Zeit und insbesondere der Familie Luder, wie sie damals noch hieß, zu zeichnen und den Umstand ein wenig auszugleichen, dass wir immer noch wenig Informationen über Martin Luthers Kindheit und Jugend besitzen.
Kantorei und Männerprojektchor umrahmten den Vortrag zur Freude der Anwesenden mit Lutherchorälen. Sowohl der Vortrag von Gabriele Rose als auch die Choräle wurden von Zuhörerinnen und Zuhörer mit freudigem Beifall bedacht.
15.01.2017
Ein neuer Pastor für Bennigsen
von Anne Brinkmann-Thies
Jonathan Overlach hält seine Aufstellungspredigt / Dienstbeginn: 1. März
BENNIGSEN. Kaum ein Platz ist gestern Vormittag in der St.-Martin-Kirche leer geblieben, als der designierte neue Pastor der Kirchengemeinde Bennigsen-Lüdersen, Jonathan Overlach, in einem festlichen Gottesdienst seine Aufstellungspredigt gehalten hat. Rund 300 Gläubige waren gekommen. „Gott ist rätselhaft. Wie zeigt er sich, wie begegnen wir ihm?“ Das war die zentrale Frage, mit der sich Overlach in seiner Predigt beschäftigt hatte. Dabei nahm er Bezug auf das 2. Buch Mose 33, in dem er fordert: „Lass mich deine Herrlichkeit sehen.“ Doch ein Bild von Gott, das sich viele Menschen einst wie heute wünschten, gebe es nicht. Gott lasse sich nicht festlegen, er gebe auch keine billigen Antworten. Weltfrieden oder ein Ende allen Hungers auf der Welt falle nicht – ohne Engagement der Menschen – einfach vom Himmel. Gott zeige sich vielmehr in seiner Güte. Er zeige sich etwa in lachenden Kindern oder funkelnden Sternen. „Wir dürfen Gott hinter-herschauen und seine Güte wahrnehmen“, sagte Overlach. Er schloss seine Predigt mit der Frage: „Mehr nicht?“ Um gleich darauf zu antworten: „Weniger nicht.“
Er habe sich sehr über die volle Kirche gefreut, erklärte der Pastor im Anschluss an den Gottesdienst, als die Gemeinde bei einem Kirchencafé zusammenkam. Besonders berührt habe ihn die musikalische Gestaltung. Zum Auftakt des Gottesdienstes hatten Kirchenmusikerin Sabine Nauber (Orgel) gemeinsam mit Sylvia Glüer (Violine) Léon-Edgars Saint- Requiers „Sur un vieux Noël“, zum besten gegeben. Den abschließenden musikalischen Akzent setzten Nauber und Magdalene Döling (Flöte) mit Hans Hillers „Andante religioso“.
Die stimmberechtigten Gemeindemitglieder haben nun bis zum kommenden Sonnabend die Ge- legenheit, beim Kirchenvorstand schriftlich Einwende gegen den neuen Pastor zu erheben, über die dann entschieden wird. Voraussichtlich beginnt der 31-jährige Overlach seinen Dienst in der Kirchengemeinde Bennigsen-Lüdersen zum 1. März.
[Text und Foto: Neue Deister Zeitung 17.01.2017 Seite 9; HAZ Springe/Bad Münder 17.01.2017 Seite 2]